Von dem Potenzial der Mannschaft war jeder überzeugt. Gegen Hilter hat man gut mitgehalten und gezeigt, dass man Jeden in der Liga schlagen kann. Doch das auch umzusetzen ist eine andere Geschichte. Und diese wurde heute beim Heimspiel gegen den Tabellenführer SV Bad Laer in die Realität umgesetzt. Am letzten schönen Sommertag spielte die Mannschaft aus einer kompakten und stabilen Defensive heraus und setzte vorne immer wieder Nadelstiche. Ganz wie es im Lehrbuch steht, wenn der Außenseiter gegen den Aufstiegsfavoriten spielt.

SV 28 Wissingen – SV Bad Laer 2:0 (0:0)

Die Devise war klar. Es gibt heute nichts zu verlieren, eigentlich wird der Klassenerhalt in vielen Spielen entschieden, aber nicht unbedingt im Heimspiel gegen Bad Laer. Tief Stehen, schnell Umschalten und Spaß haben nicht vergessen. Es gilt ein paar Leistungsträger zu ersetzen, doch die Mannschaft ist in der Breite qualitativ gut aufgestellt. Besonders die stabile Defensive kann von Beginn an perfekt umgesetzt werden. Es fehlt anfänglich noch an der richtigen Balance, so kommt die Offensive etwas zu kurz. Auch Bad Laer münzt die Überlegenheit im Ballbesitz nicht in Torchancen um. Was nicht bedeutet, dass es nicht zur Sache geht. Die Zweikämpfe sind umkämpft, teilweise über die Grenze des Erlaubten hinaus, was Karten auf beiden Seiten nach sich zieht. Vor der Pause wird es dann auch noch gefährlich. Die Gäste treffen einmal den Pfosten und verfehlen das Tor einmal knapp. Wissingens beste Gelegenheit hat Lucas Streib, der nach einem Standard zentral zum direkten Abschluss kommt, doch der Ball geht vorbei.
Die erste Halbzeit brachte der Mannschaft eine Portion Sicherheit und Selbstbewusstsein. Ein großartiger Leistungsunterschied ist nicht auszumachen. So geht unsere Mannschaft mit einer breiten Brust zurück aufs Feld, jetzt gilt es sich zu Belohnen. Die Überlegenheit wendet sich und die in grau-schwarz spielenden Wissinger sind jetzt am Drücker. Das Glück findet man dann im ruhenden Ball. Ecke Denis Heinz, Kopfball Fabian Schumann, Latte, drin das Ding. Der Sportplatz steht Kopf. Jetzt bloß die Ruhe bewahren und weiter so spielen. So kommt es auch, Wissingen ist die Mannschaft, die jetzt drei ganz wichtige Punkte gewinnen kann, Bad Laer hat ganz viel zu verlieren im engen Kampf um die Bezirksliga. Das Momentum ist auf Wissinger Seite und führt zu einem stürmischen Angriff über Philipp Meinen, der Ricardo Werth ins Spiel bringt. Der findet Tim Warner und bei warmen Temperaturen bleibt der cool wie ein Kühlschrank Gefrierschrank und verdoppelt die Führung. Jetzt kann es nur noch einen Sieger geben, Bad Laer ist geschockt und findet keine Antwort. Wissingen kontert munter weiter und kommt durch Ricardo Werth und Fabio Grelha zu weiteren Torchancen. Dass diese nicht drin sind ist bei Abpfiff geschenkt.

Mit einer Wahnsinns Mannschaftsleistung wird der Tabellenführer entzaubert und drei nicht ganz eingeplante Punkte werden eingefahren. Der Kontakt zu den Qualifikationsrängen ist endgültig wiederhergestellt. Solche Spiele zeigen aus welchem Holz die Mannschaft die geschnitzt ist. Marco Reus wird das nicht gefallen aber: Dieses Team hat „Mentalität“.

Jetzt heißt es weiter so arbeiten, um sich das große Ding von heute zu veredeln. Am nächsten Wochenende wieder der Alltag, Sonntag geht es um 15 Uhr zum Konkurrenten um die Quali zum SuS Vehrte. Um 12:45 Uhr findet auf dem gleichen Platz das Topspiel der 2. Kreisklasse zwischen unserer Zweiten und der Zweitvertretung des SuS statt.