Nach der Niederlage in Gesmold muss aber niemand enttäuscht sein, man bot dem Spitzenreiter lange die Stirn, am Ende war der Gegner aber zu abgeklärt.

Viktoria Gesmold – SV 28 Wissingen 3:1 (1:0)

Fast unverändert treten die Wissinger am Freitagabend unter Flutlicht an, was immer verspricht ein heißes Spiel zu werden. Lediglich der Siegtorschütze vom vergangenen Spiel, Tim Warner rückt für den verhinderten Nils Alemeyer in die Startelf. Gesmold stand vor dem Spiel mit sechs Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze und gewann das Hinspiel in Wissingen souverän mit 3:0, die Hürde lag also sehr hoch.
Zu Beginn neutralisieren sich beide Mannschaften weitestgehend und es geht auf beiden Seiten ziemlich robust zur Sache. Die erste Chance hat Christoph Niewöhner, der aus 11 Metern im Gesmolder Strafraum zum Schuss kommt, jedoch keinen Druck hinter den Ball bekommt. Ein harmloser Distanzschuss ist die erste Annäherung von Gesmold. Danach kommt ein Wissinger Abstoß schnell zurück und landet an der Strafraumgrenze, von da verwandelt ein Gesmolder den Ball flach in die linke Ecke. In der Folge spielt die Musik wieder zwischen den Strafräumen, beide Mannschaften versuchen viel, doch die sicheren Abwehrreihen verhindern jegliches Vordringen in die gefährlichen Zonen. So geht es dann zu diesem Zeitpunkt etwas unglücklich mit 0:1 in die Pause, doch man merkte die Sache ist noch nicht gegessen. Nach Wiederanpfiff kommen die in gewöhnungsbedürftigem grau-giftgrün spielenden Gesmolder spielerisch besser zurecht und kommen zu zwei großen Tormöglichkeiten, einmal jagt der Stürmer den Ball etwas übermotiviert freistehend vor dem Tor knallhart vorbei, das andere mal bleibt Max Siepelmeyer im 1 gegen 1 Sieger. Aber mit viel Einsatz hält sich die Wissinger Mannschaft im Spiel und schmeißt weiterhin alles in die Waagschale. Timo Unland peitschte die Mannschaft von hinten unaufhörlich an, solange die Stimme hielt. Auch Alexander Heinz‘ Stimmbänder waren früh im Spiel auf Betriebstemperatur, unentwegt gibt er Anweisungen und holt taktisch das Letzte aus der Mannschaft raus. Bei mehr als einem Zweikampf zucken die Zuschauer draußen zusammen, doch das Ergebnis sind oft bärenstarke Balleroberungen im Zentrum. Leider biss man sich weiterhin an der baumlangen und immerzu souverän agierenden Innenverteidigung die Zähne aus. Die Größe spielt dann auch in der 75. Minute eine Rolle, als eine astrein getretene Gesmolder Ecke in den Wissinger Strafraum segelt und per Kopf zum 2:0 genutzt wird. Aufgeben kommt jedoch nicht in Frage, da sind sich alle einig und so wird nochmal alles riskiert und als Stefan Wölfel in der 83. Minute hoch im Strafraum angespielt und nach Abschluss sehr rustikal zu Fall gebracht wird, ist die Chance plötzlich nochmal da. Nach Rücksprache mit dem Assistenten gibt es Elfmeter, den der eingewechselte Lirim Beqiri eiskalt verwandelt. In einer hektischen Schlussphase kommt man nicht mehr zu der ganz klaren Torchance, bei den Schüssen sind immer Gesmolder Körper im Weg. Doch wie nervös der Tabellenführer geworden ist, merkt man bei dem erleichterten Aufschrei nach dem 3:1 Kontertor in der tiefen Nachspielzeit. Abermals wurde gezeigt, wie gut die Mannschaft mittlerweile taktisch eingespielt ist, heute fehlte in einigen Situationen leider die letzte Präzision in Tornähe, gegen die zugegebenermaßen bezirksligareife Viktoria.

Kein Drama, nächste Woche Sonntag geht es weiter, wenn der TuS Borgloh zu Gast in Wissingen ist. Borgloh steht einen Punkt vor unserer „Ersten“ (+1 Spiel weniger) und ist ebenfalls sehr gut in das Jahr 2019 gestartet. Ein weiterer heißer Tanz darf also erwartet werden und es wird bestimmt das erste mal in diesem Jahr auf dem Wissinger Rasenplatz gefightet.

Eine Fotogalerie vom Spiel in Gesmold findet sich auf fupa.net.

Heute Abend tritt aber zunächst die „Zweite“ ebenfalls in Gesmold, gegen die Dritte Mannschaft an und will für eine Überraschung sorgen. Anstoßzeit ist 18.30 Uhr.